Pünktlichkeitskulturen
Was macht man wenn die halbe Klasse zu spät zum Unterricht erscheint?
Pünktlichkeit ist eine Respektfrage und beruht auf Gegenseitigkeit.
Ablauf
1 Teil: Bewertung von Maturaarbeiten, Bewertungsraster abchecken
2 Teil: Vor Ort sein – Besuch von Sonderveranstaltungen, Reisen
1 Maturarbeiten
Die Texte zum Thema Betreuung von selbstständigen Arbeiten, Institutionalisierte Formen der Themenwahl und Themeneingrenzung und Zehn Regeln für die Beurteilung und Bewertung von SAL von Bonati/Hadorn wurden als Grundlage für die heutige Arbeit gelesen.
Aufgabe: Jeweils dieselben Maturaarbeiten werden mit Bewertungsrastern von unterschiedlichen Schulen bewertet. (insgesamt 5 verschiedene Arbeiten) Stimmen die gegebenen Noten, die anhand der Raster resultieren, überein?
10 Regeln nach Bonati/Hadorn als Grundlage der Bewertung
1. Mehrdimensionalität der Leistung
2. Anteil der Teilleistungen
3. Prozessbeobachtung
4. Bewertungskriterien
a) den Referenzrahmen bilden typenspezifische Bewertungskriterien
b) Bewertungskriterien sollen möglichst projektbezogen formuliert werden
c) die Zahl der Beurteilungskriterien soll überschaubar sein
d) die Beurteilungskriterien sollen zwischen beurteilender und beurteilter Person vereinbart werden
5. Vermeidung von Beurteilungsfehlern
6. Zweitbewertung
7. Klarheit, Eindeutigkeit, Verbindlichkeit
8. Beteiligung der Lernenden
9. Verwendung von Formularen
10. Formatives und summatives Bewerten
Bemerkungen:
_Was ist Selbstständigkeit, was heisst das für die Betreuung einer Arbeit?
_ Die Bewertungskriterien müssen von Anfang an klar sein.
_Die Unterschiedlichkeit der Arbeiten fordern flexible Regeln.
Einführung der Moderationsmethode
Die Methode wird angewendet um komplexe Systeme aufzuschlüsseln. Zur Bewertung der Bewertungsraster von selbständigen Arbeiten wird die Moderationsmethode exemplarisch angewendet. Sie ist in 4 Phasen geteilt:
Phase I – Arbeit sichten und bewerten (30′)
Du hast 30 Minuten Zeit, die von dir gewählte Arbeit zu sichten und nach dem entsprechenden Bewertungsraster zu bewerten. Notiere die dein Bewertungsresultat. Auf den Kärtchen notierst du drei bis maximal fünf Stichworte zur Anwendung/Handhabung des Bewertungsrasters, gestützt auf die 10 Regeln einer Bewertung von Bonati/Hadorn
Phase II – Die Auswertung der Bewertung – ein Vergleich (15′)
Alle, die die gleiche Arbeit nach unterschiedlichen Rastern bewertet haben treffen sich. In der Gruppe werden in einem ersten Schritt die Ergebnisse der Notengebung ausgetauscht. Anschliessend diskutiert ihr die Ergebnisse und erstellt daraus resultierend drei Feststellungen, die ihr stichwortartig auf den Zetteln notiert. Die Zettel übergebt ihr anschliessend an diese Phase an die Moderation.
Phase III – Bewertungsrastergruppen (20′)
Auf einem Plakat sammelt ihr die Kärtchen aus Phase eins. Unter Anleitung der GruppenmoderatorInnen clustert ihr die Ergebnisse in einer Diskussion. Die einzelnen Cluster werden deutlich beschriftet.
Phase IV – Ergebnissicherung (30′)
Alle treffen sich im Plenum. Die Plakate aus Phase 3 und die Feststellungen aus Phase 2 dienen in einer moderierten Diskussion als Grundlage zu einer abschliessenden Ergebnissicherung zu folgenden Leitsatz: “Die Betreuung und Bewertung einer SAL bedeutet für mich…”
Die 4 Plakate zeigen die Resultate/Diskussionen der verschiedenen Bewertungsraster-Gruppen:
Fazit:
_Raster ist eine Handhabung, aber nicht alles.
_Raster scheint genau und überprüfbar, die Subjektivität der Lehrkraft bleibt aber bestehen.
_Die Note aus dem Raster entspricht nicht dem eigenen empfinden. Was macht man dann?
_Lehrkraft und Bewertungsraster – ein ständiges Abwägen.
_Man trickst das Raster aus und gibt dann einfach weniger Punkte. Das Subjektive wird dem Raster übergeordnet.
_Es gibt kein objektives Raster für die Bewertung das funktioniert.
_Schule muss aber solche formalen Raster haben, um nach aussen zu bestehen, vergleichen.
_Raster entlastet.
Als Abschluss des ersten Teils wird ein ausführliches Theorieblatt zur Moderationsmethode abgegeben.
2 Vor Ort sein
Formate selbständiges Lernen:
Sonderveranstaltungen der FMS und Gym Liestal werden vorgestellt. (Ein spiral-curricularer Aufbau über alle Jahre)
z.B. Gym
1. Jahr: Reise
2. Jahr: Projektarbeit/Projektwoche
3. Jahr: Maturarbeit, Bildungsreise
4. Jahr: Maturprüfung
Mit der Projekttreppe und der Projektbrücke werden zwei Schemen zur Projektplanung vorgestellt und dazu ein Dossier und Kärtchen abgegeben.
Lukas stellt als Beispiel einer Projektwoche eine Reise im Tessin vor
Giornico, Tessin
Als Grundlage für die Woche galt ein Aufgabenbüchlein mit Aufträgen, die während der Woche erfüllt werden müssen.
Besuche: Bellinzona Schloss, Ausstellungsbesuche, Malen/zeichnen vor Ort.
Fazit LP: SuS brauchen Unterstützung/Betreuung. Ich muss als LP begeistert und vorbereitet sein damit die Woche erfolgreich wird.
TIPP: Museum La congiunta
Hausaufgabe
Bestimmte Orte, Geheim- /Lieblingsorte, die mit SuS besucht werden könnten, auf 1-2 Karten beschreiben und allen Studierenden kopieren.
Sylvie stellt als Beispiel eine Studienreise in Paris vor
Thema: vor Ort sein (Paris und Umgebung). Fachklasse für Gestaltung
Für die Woche wurde eine Externe Person engagiert (Pantomime)
Jean Dubuffet, Werk in Périgny-sur Yerres Werk war Auseinandersetzungsgegenstand. Die SuS sollten die Plastik auf verschiedenen Ebenen bespielen. Am Ende der Woche gab es eine Aufführung vor Ort.
Die SuS haben animierte Skulpturen erschaffen und als Schauspieler haben in seinen Kostümen getanzt. (Ansatz für die Projektwoche)
Fazit: Auch für den Schulgeist hat diese Woche sehr viel gebracht. Tolle Erfahrung auch für die, die sonst nicht so auffällig sind.
Tipp: Scheidegger Thommen Stiftung unterstützt solche Projektwochen.