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LOGBUCH FOWESTA 1. APRIL: Bilderordnungs-Systeme / Maturarbeits-Betreuung

ABSTRACT ganzer Morgen:

Im Seminar vom 1. April 2014 wurde zu Beginn nochmals ganz kurz auf das Thema „copyright“ vom letzten Mal eingegangen. Lukas verteilte die Zeitschrift „respect copyright!“. Es wurde darauf hingewiesen, dass man zum Teil auch Künstler/ Musiker engagieren kann, um in der Schule Vorträge, Performances,… zu machen. Als Beispiel wurde der Schweizer Rapper Greis genannt, der die Schüler über das Thema copyright informiert. 

Danach wurde das Thema der Bildersammlung/-ordnung ausführlich abgeschlossen, was den grössten Teil des Morgens in Anspruch nahm. Wir präsentierten und analysierten verschiedene Ordnungssysteme, die auf heute vorbereitet worden waren. 

Als Letztes begannen wir, Maturaarbeiten anzuschauen. Das Bewerten von solchen Arbeiten wird in der nächsten Woche zum Hauptthema werden. Heute hatten wir die Möglichkeit, uns eine Vielzahl von Maturaarbeiten anzuschauen. Abschliessend bildeten wir Vierergruppen, in denen wir in der Folgewoche jeweils eine spezifische Arbeit genauer unter die Lupe nehmen sollten. Dabei wird es darum gehen, die selbe Matuaarbeit nach unterschiedlichen Bewertungsbögen zu beurteilen. Hausaufgabe ist, zur Vorbereitung auf diese Gruppenarbeit die beiden Dossiers „Was heisst „Betreuen“?“ und „Zehn Regeln für die Beurteilung und Bewertung von SAL (selbständige Arbeitsleistung)“ zu lesen.

Doch nun der ausführlichere Ablauf:

 1.    Bilder-Ordnungs-Systeme

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Legende: Lukas Bothe erklärt die Aufgabe des Tages. Er zeigt beispielsweise die einzelnen Schritte der Gruppen- und Einzelarbeiten zum Thema “Beurteilung der Bilderordnungssysteme”.

Um Bilder, oder ganz allgemein ein komplexes System zu ordnen, bietet sich ein Mindmap hervorragend an. Es ermöglicht einem komplexe Zusammenhänge relativ einfach und übersichtlich darzustellen und hilf einem sich darin zurechtzufinden. In der Fachsprache wird eine mindmapartige Darstellung Diagrammatik genannt. 

Natürlich kommt auch die Diagrammatik irgendwo an ihre Grenze, sodass sich die Frage stellt, ab welchem Punkt es nur noch ein Chaos von Linien und Feldern ist. Denn je weiter man sucht, desto mehr Bezüge und Verknüpfungen findet man, was wiederum bedeutet, dass das Diagramm immer komplexer und verwirrender wird. 

Betrachtet man solch komplexen, kaum überschaubaren Diagrammen jedoch nicht mehr nur als reine Darstellung von Wissen, so findet man schnell Bezüge zur Kunst. Wassily Kandinsky schlüsselte beispielsweise in seinen Bildern zum Teil seine Notizbücher nach speziellen Codes auf. Oder auch Joseph Beuys schlüsselte komplexe Systeme visuell auf, das heisst seine Zeichnungen sind nicht immer „nur“ Kunst, sondern beschreiben Wissen. Beuys bezog sich dabei immer wieder auf Rudolf Steiner, der oft philosophische Gedanken in Form von Mindmaps auf Wandtafeln zeichnete. Steiner hatte diese Methode allerdings nicht erfunden. Es gab bereits im 18. Jahrhundert solche grafischen Darstellungen.

Tipp für den Unterricht:

Beim projektartigen Arbeiten sollte man die Schülerinnen und Schüler zunächst ein Mindmap erstellen lassen, damit sie visualisieren, was das Thema alles beinhaltet und welche Teilaspekte wie zueinander stehen. Für jene, die nicht gerne analog arbeiten, bieten sich die Programme „Freemind“ und „Xmind“ an.

Vorbereitete Präsentationen:

In der folgenden Galerie sind die Ordnungssysteme von verschiedenen StudentInnen gezeigt:

Legende zur unteren Galerie: Anna hat sich, anstatt ein ganzes Ordnungssystem vorzustellen, spezifisch mit der Attraktivität von Ordnern auf Mac beschäftigt. Sie recherchierte, wie man ein Ordnericon in ein Bild umwandelt, aber die Funktion des Ordners beibehält (auf PC ist dies kein Problem, deshalb ist die Anleitung für Mac). So kann man die einzelnen Ordner viel besser auseinanderhalten, da sie unterschiedlich aussehen.

Präsentation “Marktschreier”

Nun machten wir ein kleines Spiel, das sich auch sehr gut für den Unterricht eignen würde, um Schüler einzubeziehen, die sonst vielleicht kaum etwas sagen. Es werden an fünf Leute aus der Klasse jeweils eine blaue Karte verteilt. Diese ausgewählten SuS sind die sogenannten Maktschreier. Es wird ihre Aufgabe sein, ihr vorbereitetes Bilderordnungs-Konzept der Klasse vorzustellen und sie von diesem Konzept zu überzeugen. Die Marktschreier erhalten einige Minute Vorbereitungszeit, um dann, nacheinander, in jeweils 3 Minuten ihr Konzept an den Mann / die Frau zu bringen.
Nachdem alle Marktschreier ihre Ware angepriesen haben, entscheidet sich jeder SuS für das Konzept, das ihn am meisten überzeugt hat und bildet zusammen mit dem Marktschreier und evt. anderen SuS eine Gruppe. Zusammen feilen sie das Konzept weiter aus und überlegen sich, was notwendig wäre, damit das Ordnungssystem nicht nur für den eigenen Gebrauch, sondern für eine ganze Fachschaft sinnvoll brauchbar wäre.

Anschliessend stellt jede Gruppe ihr auf einem grossen Plakat ausgearbeitetes Konzept der ganzen Klasse vor.

Es wurden folgenden Systeme / Programme vorgestellt:

  • Computerprogramme: Adobe Bridge, Lightroom
  • Ordnungssystem durch Benennung der Datei. (Problem: Dateinamen werden zu lange)
  • Ordnungssystem durch verschiedene Ordner und Unterordner (Problem: was tun, wenn Datei zu mehreren Ordnern passt?)

Genaueres zu Adobe Bridge / Lightroom

Vorteil gegenüber dem System mit Ordnern:
Bilder müssen nicht mehrmals kopiert werden, sondern das Programm findet die Bilder, egal in welchen Ordnern sie abgespeichert sind. Dieses System ist schnell & einfach und ohne komplizierte, unübersichtliche Dateinamen.

Was ist notwendig, damit dieses Konzept in der Schule mit mehreren Lehrpersonen funktioniert?

  •  Einheitliche Kriterien
  • Surfer / Festplatte, auf den alle Zugriff haben und wo die Bilder abgespeichert werden
  • Alle müssen über das Programm verfügen und damit arbeiten können
  • Bereitschaft der Lehrpersonen, Bilder zu sammeln, hochzuladen, bei jedem Bild Stichwörter zu vermerken und sich konsequent an die Regeln zu halten

Fazit (zu den verschiedenen Ordnungssystemen)

Das klassische Prinzip mit Ordnern und Unterordnern funktioniert gut für den eigenen Gebrauch, ist jedoch für eine Fachschaft eher unübersichtlich weil entweder zu komplex oder zu oberflächlich.

Die beiden Computerprogramme würden sich eignen, allerdings ist dafür ein Engagement der Lehrpersonen (alle Bilder mit tags versehen), sowie eine konsequente Ordnung (einheitliche Stichwörter) notwendig und natürlich überhaupt die Bereitschaft Bilder zu sammeln und zu teilen. 

2. Selbständige Schülerarbeiten / Maturarbeit etc.

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Legende: Das hier gezeigte Titelblatt (Ausschnitt) ist sehr sorgfältig gestaltet. Die Individualität und Kreativität des Layouts wird bei Maturarbeiten aber selten beurteilt, häufiger wird der Fokus auf die Lesbarkeit und Übersichtlichkeit gesetzt.

Maturaarbeiten gibt es in der Schweiz erst seit 1995. Und wie so oft sind die kantonalen Regelungen auch in diesem Bereich teilweise sehr verschieden. Während die Arbeiten im Tessin oder in den französischsprachigen Teilen der Schweiz meistens einem vorgegebenen Überthema unterliegen, können die Schüler der Deutschschweiz ihr Thema mehr oder weniger frei wählen. 

Wenn man als Lehrperson eine Maturaarbeit betreut und schlussendlich auch bewertet, muss man wissen, welchem Regelwerk sie unterliegt, das heisst, wie die geltenden Regeln zur Bewertung der Arbeiten im Kanton und in der Schule sind. Wie wir an den verschiedenen Beurteilungsbogen sehen, können sich diese je nach Schule sehr unterscheiden. 

Wir schauen verschiedene Maturarbeten an und bekommen zudem Kopien und Auszüge. Diese dürfen wir nach Hause nehmen, aber nicht veröffentlichen (Datenschutz). 

Wie gehen die Schülerinnen und Schüler bei einer Maturaarbeit vor?

  •   Die SUS wählen ein Thema aus
  •   Sie bearbeiten das Thema während einem halben Jahr
  •   Sie sollten mind. 100 Stunden investieren

Teilweise werden sehr spezielle Themen eingegeben, wo es dann an den Lehrpersonen liegt, diese entweder zurück zu weisen oder an gewissen Bedingungen zu binden.

Hier einige Themen, die SuS gewählt hatten:

  • Mein Cocktailkleid
  • Mangas zeichnen
  • Bau einer Hundehütte
  • Cupcakes backen
  • Parfümherstellung
  • Plan meines Hausbau
  • Mein Zimmer verschönern

Es gibt immer wieder Themen, die nicht möglich sind im Rahmen einer MA zu bearbeiten. Hilfreich dazu kann das Buch „Matura- und andere selbständige Arbeiten“ sein. Tipps zur Wahl des Maturthemas:

  • Es ist gefährlich, einfach von einem Hobby ausgehen. Bei solchen Themen ist die Denkweise manchmal zu eingeschränkt.
  • Es gibt zu umfangreiche Themen (Hausbau).
  • Die meisten SuS wollen zu viel, der Inhalt muss meist reduziert werden.
  • Gewisse SuS wählen ein BG-Thema, weil es ihnen am einfachsten scheint.

Noch ein Tipp zum Thema Bewerten:

Es ist schwierig, eine Maturaarbeit zu bewerten, die man auch betreut hat. Deshalb darf man sich während der Arbeit nicht zu sehr einmischen. Man sollte immer konstruktiv unterstützen und beraten, jedoch nicht zu sehr seine eigenen Vorstellungen den SuS aufdrängen.

Ausblick: Thema Bewertungssysteme im VergleichSONY DSC

Für die Aufgabe nächste Woche wird pro Gruppe eine Maturarbeit (Schriftlicher Teil) ausgewählt. Jedes Gruppenmitglied wählt ein anderes Bewertungssystem (Bsp. „Gymnasium Liestal“) und bewertet den schriftlichen Teil nach diesem System. Später werden wir in der Gruppe die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme besprechen. 

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