Als Einstig des heutigen Morgens setzte Silvie ihren Input zu der von ihr in der Fachklasse für Grafik gestellten Aufgabe zum Thema Werbung fort. Darauf folgten von Michael einige ergänzende Infos zur Handhabung der FOWESTA Homepage (Titelbild festlegen, Links posten, allg. Beiträge hochladen). Anschliessend ging es um die von uns als Hausaufgabe erstellten Grobplanungen, die wir in Gruppen analysierten und auswerteten. Lukas führte mit einem Input in diese Aufgabe ein. Nach der Auswertung, Präsentation und Diskussion der Resultate folgte nochmals ein Input von Michael zu Künstlern, die in ihren Arbeiten mit Bildersammlungen in einem weiteren Sinn arbeiten. Den Abschluss bildeten einige von Lukas und Michael vorgestellte Unterrichtsbeispiele, die in verschiedener Weise einen kreativen Umgang mit der heutigen Bilderflut zeigen.
[1] Ergänzung Werbung
Ergänzend zum Thema der Manipulation in der Werbung der letzten Sitzung stellt uns Silvie ein Aufgabenbeispiel vor, dass sie mit der Fachklasse für Grafik durchgeführt hat. Die SuS behandelten das Thema ‘Bild und Text’ in der Werbung. Sie bekamen ein Bild aus der Werbung das sie zuerst analysieren sollten und schriftlich festhalten welche Aussage das Werbeplakat hat. Anschliessend veränderten die SuS das Bild und/oder den Text.
Ein Beispiel war das Werbeplakat der Neuen Zürcher Zeitung, NZZ, ‘ungeschminkt’ und ein zweites war von Heineken, ‘the message is in the bottle’.
Die technische Umsetzung war mit der Fachklasse kein Problem, wenn man die gleiche Aufgabe jedoch mit einer anderen Klasse durchführen möchte sollte man die Umsetzung überdenken. Von Silvie erhielten wir 4 A6-Karten mit dem Aufgabenbeispiel ‘Parfumwerbung für den Mann’ und ergänzenden Buchtipps. Im Hinblick auf die nächste Sitzung bemerkte Silvie, dass sie auf Bilder aus der Kunst eingehen werde, auch im Bezug auf das Copyright.
[2] Anmerkung zur FOWESTA Homepage
Michael erwähnte nochmals die Intention der Homepage, dass wir dort nämlich gemeinsam einen Rückblick mit Ergänzungen schaffen, auf den wir auch noch zu einem späteren Zeitpunkt zurückgreifen können.
Tipps:
- damit ein Bild als Titelbild erscheint, sollte das gewünschte Bild rechts bei ‘Beitragsbild’ eingesetzt werden.
- bei ‘+Neu’ können Beträge und Dateien in die Mediathek hochgeladen werden, wenn man anschliessend beim eigenen Betrag auf ‘Datei hinzufügen’ klickt, kann man das gewünschte Bild in der Mediathek holen und dann anfügen.
- um einen Link anzufügen muss man bei der Symbolleiste auf ‘Link hinzufügen’ gehen
[3] Analyse der Grobplanungen
Einführendes Input zur Analyse und Auswertung der Grobplanungen
Als Einstig thematisierte Lukas den Kompetenzbegriff, der in den Schulen und Lehrplänen aktuell überall präsent ist. Was bedeutet Kompetenz überhaupt? Wieviel ‚Normierung’ braucht die Schule? Und was bedeutet der Kompetenzbegriff für Vermittlungssituationen und die Unterrichtsplanung?
Aus dem Buch Blickfelder: Kunst unterrichten erhielten wir den Text ‚Methodische Settings’. Mittels einer Grafik mit dem Untertitel ‚Von den Kompetenzen zu den Vermittlungsmethoden’ werden verschiedene Kompetenzen, die sich Schüler im Fach Kunst aneignen sollen, aufgelistet. Während die Kompetenzen an sich einleuchtend schienen, blieben die dafür vorgeschlagenen Vermittlungsmethoden unkonkret und wenig informativ. Die Grafik diente uns als Grundlage zur Auswertung unserer Grobplanungen. Zudem erhielten wir Kärtchen mit weiteren Buch-Empfehlungen.
Analyse und Auswertung der Grobplanungen
Als Hausaufgabe hatten wir alle eine Grobplanung von sechs Lektionen für das Fach Kunstbetrachtung erstellt. Sechs dieser Grobplanungen lagen nun (anonymisiert) mehrfach kopiert als Beispiele bereit. Jede Person wählte eine der Grobplanungen aus (ausser die eigene), las diese und diskutierte sie anschliessend mit denjenigen, welche die gleiche Sequenz ausgewählt. Grundlage der Gruppendiskussion war die oben erwähnte Grafik zu den Kompetenzen und folgendes Arbeitsblatt mit leitenden Fragen.
Fazit
- Wenn im Unterricht Bildersammlungen angelegt werden, muss man sich allgemein überlegen, was man mit dem Bildmaterial macht, wie man es weiter verwenden kann usw.
– Diese Art des Auswertens und Reflektierens von Unterrichtsplanungen kann bereits als Forschung verstanden werden.
– Es wäre wünschenswert, wenn ein solcher Austausch im Lehrerteam gängiger wäre. Vermehrt Feedback von Kollegen zu holen, wäre eine Möglichkeit.
[4] Input Lukas: Bildumgänge: John Stezaker, Tony Swain und Wangechi Mutu
Lukas stellte uns drei Künstler vor, die in verschiedener Weise mit gesammelten Bildern arbeiten. Zu allen drei Künstlern erhielten wir Kärtchen. Ausserdem erhielten wir einen Text von Hans Pietsch aus dem Art Magazin 02/2014 zu John Stezaker, sowie von Claudia Bodin zu Wangechi Mutu aus dem Art Magazin 01/2014.
John Stezaker
Der Künstler John Stezaker hat sich über Jahre eine riesige Bildersammlungen bestehend aus Zeitschriften, Postkarten und Bildbänden angelegt. Daraus fertigt er Collagen an und kreiert so aus Bestehendem neue Bildaussagen. Es gibt auch Werke, in denen er Dinge aus Bildern wegschneidet. Die Löcher bilden Leerstellen, die einen neuen Interpretationsspielraum eröffnen.
Interview John Stezaker (gibt einen interessanten Einblick in sein Schaffen): http://vimeo.com/30555039
Tony Swain
Tony Swain ist ein schotischer Künstler. Er arbeitet mit gefundenen Zeitungsbildern und erschafft durch Kombinieren neue, surrealistisch anmutende Landschaften.
Interview Tony Swain: http://www.youtube.com/watchv=nVEhZnfMc-E
Tony Swain in der Fruitmarket Gallery: http://fruitmarket.co.uk/exhibitions/archive/tony-swain/
Wangechi Mutu
Wangechi Mutu ist eine in Kenia geborene Künstlerin. Mit 17 verliess sie ihre Heimat und besuchte Kunstschulen in England und in den USA. Sie stellt ebenfalls Collagen her, für die sie Bildmaterial aus Modemagazinen, dem ‚National Geographic’, Pornoheften etc. verwendet. Ihre Werke haben gesellschaftskritische Bezüge zu Themen wie Kolonialismus, Rassismus, die Ausbeutung der Erde oder Sexismus.
Interview mit Wangechi Mutu: http://www.youtube.com/watch?v=ux0C_c08dto
[5] Unterrichtsbeispiele (Beitrag von Michael)
Zum Schluss zeigte und Michael einige Beispiel von Unterrichtsaufgaben und Künstlern. Leider war die Zeit knapp und wir bekamen nur einen sehr kurzen Einblick.
- ‘Viele, viele, ganz viele Bilder’ war eine Fotoaufgabe. Die SuS mussten einen persönlichen Gegenstand auswählen, den sie immer bei sich haben konnten. Diesen Gegenstand mussten sie über zwei bis drei Monate hinweg immer wieder inszenieren und fotografieren, in allen mögliche Situationen und an ganz unterschiedlichen Orten. Wie bei einer Google-Bildersuche durften die Fotografien zusammenhangslos sein. Entscheidend bei der Auswertung waren Menge und Unterschiedlichkeit.
- In Bezug auf die Ausstellung im Schaulager ‘Holbein bis Tillmans’ bekamen SuS eine Auswahl an Bilder der Ausstellung. Auf einem A3 Papier sollten sie nun diese Bilder nach eigenen Kriterien verschieden anordnen.
- Gerhard Richter arbeitet ebenfalls mit Unmengen von Bildern, wie bei seinem Werk ‘Atlas’, wo er ohne Hierarchie seine Bilder chronologisch ordnete. Die Bilder (Pressebilder, Fotografien, …) sammelte er von 1962-2013 willkürlich zusammen.
http://www.gerhard-richter.com/
- Lois Hechenblaikner ist ein Künstler aus dem Tirol und arbeitet mit interessanten Vergleichen in der Fotografie. Neben alte Schwarz-Weiss-Fotografien aus dem Alpenraum stellt er aktuelle Fotografien, die formale Parallelen aufzeigen.
In der Schule könnte man mit SuS den Unterschied von Formalem und Inhalt besprechen und so Bilder analysieren. Auch könnten die SuS von einer bestehenden Sammlung, wie beispielsweise dem Fotoalbum der Grossmutter Schwarz-Weiss-Fotografien mitbringen und diese anschliessend Formal nachstellen.